Im Europa-Park in Rust ehrte das Deutsche Kinderhilfswerk bei einer festlichen Zeremonie Projekte aus Berlin-Neukölln, Köln und Neukirch/Lausitz mit dem Deutschen Kinder- und Jugendpreis. Die Gewinner erhielten Preisgelder von bis zu 6.000 Euro für ihr kreatives Engagement in den Kategorien Kinder- und Jugendkultur, Politisches Engagement und Solidarisches Miteinander.
Feierliche Preisverleihung mit prominenten Gästen
Die Preisverleihung fand im Europa-Park, Deutschlands größtem Freizeitpark, statt und wurde von den TV-Moderatoren Ingo Dubinski und Dilek Üşük moderiert. Julian Janssen, bekannt aus der KiKA-Sendung „Checker Julian“, und Miriam Mack, Botschafterin des Deutschen Kinderhilfswerkes, unterstrichen die Bedeutung des Engagements junger Menschen. YouTuber Kai Schmidt, alias „Lehrerschmidt“, lobte in einer Videobotschaft die innovativen Ansätze der Projekte. Miriam Mack betonte, dass die Begeisterung und Entschlossenheit der Jugendlichen einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Sie hob hervor, dass alle sechs Finalisten mit ihren herausragenden Bewerbungen und ihrem Engagement beeindruckten, was die Preisverleihung im Europa-Park zu einem besonderen Moment machte.Gewinnerprojekte in drei Kategorien
In der Kategorie Kinder- und Jugendkultur siegte das Projekt „Coole Kids Rap - Mach Mit: Umweltsong und DIY-Tutorials für den Umweltschutz“ aus Berlin-Neukölln. Seit 2010 gestalten Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 14 Jahren im Nachbarschaftsheim Neukölln jährlich in den Sommerferien ein kreatives Programm. Sie schreiben Texte, rappen, tanzen Streetdance, entwerfen Graffiti, drucken T-Shirts, besuchen ein Tonstudio und produzieren einen Videoclip. Im vergangenen Jahr entwickelten sie Tutorials, die niedrigschwellig Wege zum Umweltschutz aufzeigen, um das Bewusstsein für ökologische Themen zu fördern und andere zu inspirieren, aktiv zu werden.Das Projekt „Klima schützen mit Zahlen“ aus Köln gewann in der Kategorie Politisches Engagement. Der 12-jährige Nathan machte die komplexen Zahlen der Klimakrise durch anschauliche Beispiele für Kinder und Jugendliche verständlich. Inspiriert durch Umweltschutz-Dokumentationen und seine Leidenschaft für Mathematik, hielt er einen Vortrag an seiner Schule und präsentierte eine Ausstellung mit selbst gemalten Plakaten. Unterstützt wurde er von der Nachhaltigkeits-AG seiner Schule und seiner Familie, die ihm half, seine Ideen umzusetzen.
In der Kategorie Solidarisches Miteinander überzeugte die Bezirksschülervertretung Köln (BSV) mit dem Projekt „Mentale Gesundheit von Schüler:innen“. Die BSV, die über 150.000 Schülerinnen und Schüler vertritt, fördert durch präventive Workshops und Unterstützungsangebote die mentale Gesundheit an Schulen. Die Schülerinnen und Schüler wählen eigenverantwortlich Kooperationspartner für die Workshops aus, wodurch sie ihre Selbstwirksamkeit stärken. Als demokratisch legitimierte Interessensvertretung vertritt die BSV die Anliegen der Schülerinnen und Schüler in der Öffentlichkeit und Politik.
Publikumspreis und lobende Erwähnungen
Der Europa-Park JUNIOR CLUB Award, dotiert mit 3.000 Euro, ging an das Projekt „FilmCLUB Oberlausitz: Klappe und Action - Wir haben etwas zu erzählen!“ aus Neukirch/Lausitz. Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren erlernen seit 2019 im Peer-to-Peer-Prinzip filmische Grundlagen, schreiben Drehbücher und produzieren Filme zu Themen ihrer Lebenswelt. Sie wählen Kostüme und Drehorte aus, schneiden und bearbeiten die Filme selbst, um ihre Geschichten auszudrücken. Dieses Projekt erhielt zudem eine lobende Erwähnung in der Kategorie Kinder- und Jugendkultur.Weitere lobende Erwähnungen, jeweils mit 3.000 Euro prämiert, gingen an Projekte aus Hamburg und Weimar. In Hamburg bastelten Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren Taschenlampen aus Tic-Tac-Schachteln für Kinder in der Ukraine, die sich bei Luftangriffen im Keller schützen müssen. Der Ukrainer Sergiy Khavkin, der seit Jahren elektrotechnische Kurse für benachteiligte Kinder in Hamburg anbietet, initiierte das Projekt, nachdem er Anfragen aus der Region Sumy erhalten hatte. In Weimar gestalteten Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren einen Spielplatz an einem historischen Ort zu einem generationsübergreifenden Begegnungsort. Sie entwarfen Spielgeräte, Lichtobjekte und Hörboxen, die Geschichten erzählen und auch für blinde Menschen zugänglich sind, um Inklusion zu fördern.
